Donnerstag, 26. November 2015

11.-17.11.2015 Uruguay


Endlich kommen wir wieder zum Schreiben. Inzwischen sind mehr als zwei Wochen vergangen seit dem letzten Eintrag. Das Bloggen gestaltet sich doch schwieriger, als wir angenommen haben. Lange Zeit hatten wir gar kein Internet, und wenn wir doch mal WiFi hatten, so war es doch so langsam oder der Empfang war so schlecht, dass das Hochladen von Fotos unmöglich war.

Das Auto aus dem Hafen in Montevideo herauszubekommen, war ohne große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen. Mit einem Agenten, der uns im Hafen begleitete und die Papiere soweit vorbereitet hatte, war das Wohnmobil rasch ausgelöst.

Im Hafen von Montevideo
Zu unserer Erleichterung hatte es die Reise unbeschadet überstanden und es war auch fast nichts gestohlen worden. Vor der Einschiffung in Hamburg hatten wir die Fahrerkabine komplett leergeräumt und alles in der Wohnkabine gepackt, da man uns schon gewarnt hatte, dass gerade in den afrikanischen Häfen rasch mal etwas entwendet wird. Das einzige, was wir nicht entfernt hatten, waren die Schonbezüge für die Vordersitze - und die waren natürlich weg. Vielleicht lag es ja auch daran, weil auf ihnen „Dakar“ eingestickt war… Zwar schade, aber das lässt sich verschmerzen, wenn alles andere in Ordnung ist!

So konnten wir am 11. November zum 1. Mal selber und im eigenen Auto auf südamerikanischen Boden fahren! Was jedoch angesichts der eher „intuitiven“ Fahrweise der Südländer gewöhnungsbedürftig ist. Die hiesigen Vorfahrtsregeln haben wir auch jetzt - zwei Wochen später - immer noch nicht durchblickt. Wahrscheinlich gilt: Wer zuerst da ist oder den bremsunwilligeren Eindruck macht, darf fahren. Zum größten Teil sind städtischen Straßen Einbahnstraßen - was man aber nur an den Schildern mit den Straßennamen erkennen kann, auf denen die Fahrtrichtung per Pfeil angegeben ist. Manchmal, aber nicht immer, gibt es auch Richtungspfeile auf der Fahrbahn. Zudem stehen die Ampeln hier auf der gegenüberliegenden Straßenseite, so dass wir gleich mal bei Rot rübengerauscht sind, bevor wir das richtig kapiert hatten. Zum Glück ist weder was passiert noch war die Polizei in der Nähe….

Als erstes ging es zu einen Campingplatz in der Nähe von Montevideo, wo wir das Auto reisefertig machten: Schränke und Taschen ausräumen und alles neu verstauen, Wasser auffüllen, Gasflasche füllen (ein nahezu tagesfüllendes Prozedere!) und Proviant bunkern.

Eigentlich wollten wir dann gleich Richtung Patagonien starten, um noch rechtzeitig zur Penisula Valdes zu kommen, da wir unbedingt noch die großen südlichen Glattwale sehen wollten, die dort ihre Jungen kriegen und sich dann bis Dezember noch dort aufhalten, um dann weiter in die antarktischen Gewässer zu ziehen. 

Aber da die Strände von Uruguay im Norden so toll sein sollen, konnten wir uns einen Abstecher an die Atlantikküste Uruguays nicht verkneifen. Bis fast an die brasilianischen Grenze, in den Nationalpark Santa Teresa sind wir gefahren. Und es stimmt: Die Strände sind wirklich sehr schön. Man fühlt sich ein bisschen an Sylt erinnert. Insgesamt macht Uruguay einen sehr europäischen Eindruck. Sehr sauber, schwarzbunte Kühe und Windräder auf den Feldern (allerdings bei weiten nicht so viele wie bei uns in Schleswig-Holstein). Leider war das Wasser zum Schwimmen doch noch relativ frisch. Vor allem gab es jedoch - bei einer sehr breiten, recht flachen Uferzone - ordentliche Wellen mit starker Unterströmung, bei der man nicht ins Wasser kam, ohne Gefahr zu laufen, dass man abgetrieben wird. Darauf haben wir dann doch lieber verzichtet und sind nur „halb nass“ geworden. 



November auf Sylt (oder doch Uruguay?)
Am 16. November sind wir dann wieder Richtung Südwesten gestartet. Wir sind bis San Juan gekommen und haben dort auf einer Tankstelle übernachtet. Es war sehr laut und wir haben nur wenig geschlafen.

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