Donnerstag, 10. März 2016

31.01. bis 05.02.2016: In und um Puerto Montt herum

Der folgende Tag ist ein Sonntag, so dass wir nicht viel Organisatorisches bereißen können und uns die Stadt ansehen. Die Uferpromenade wird von einer wirklich riesigen chilenischen Flagge dominiert. Sie hat wohl die Ausmaße eines Volleyballfelds. Hier steht auch ein Denkmal für die ersten deutschen Siedler, die Mitte des 19. Jahrhunderts hierher kamen. 


Die ersten deutschen Siedler werden begrüßt
Es gibt hier einen großen Kunsthandwerkermarkt mit vielerlei Strick- und Holzwaren, aber auch viel Tand. Und dann entdecken wir eine Markthalle, in der endlich auch frischer Fisch verkauft wird! Den hatten wir ja schon lange nirgendwo entlang der argentinischen Küstenorte bekommen können und schlagen natürlich gleich zu.

Fische und Meeresfrüchte in Mengen

Am nächsten Tag suchen wir zunächst eine Nissan-Werkstatt auf. Die Verständigung mit dem Annahme-Meister im weißen Hemd, der kein Englisch spricht, ist nicht einfach, und auch der Google-Übersetzer liefert häufig nur Kauderwelsch. Mit viel Zeit und Mühe vereinbaren wir, dass einige Risse im Bereich des vorderen Chassis geschweißt werden sollen. Wir sollen dafür am nächsten Tag wieder kommen. 

Anschließend fahren wir zur hiesigen Uniklinik, an der es einen Zahnarzt gibt, der auch Englisch spricht. Dr. Rosales diagnostiziert eine recht ausgedehnte Wurzelkaries und meint, dass eine Wurzelbehandlung nötig ist. Er werde insgesamt drei Termine für die Behandlung benötigen. Auch eine professionelle Zahnreinigung soll er bei dieser Gelegenheit machen. Es wird alles im Laufe dieser Woche stattfinden, denn danach geht er in Urlaub.


Wir kaufen in der Markthalle wieder frischen Fisch und geraten in eine Demo der Marktfrauen, die ihren Forderungen mit in Brand gesetzten alten Gummireifen Nachdruck verleihen. Im ersten Augenblick wirkt die Szenerie mit den brennenden Reifen und dem dicken schwarzen Qualm bedrohlich, aber die Feuerwehr ist schnell zur Stelle, die Polizei steht gelassen daneben und Touristen und Straßenhändler betrachten das Ganze eher als großes Gaudi.

Brennende Autoreifen statt Trillerpfeifen und bunten "Verdi"-Fähnchen"
Gegen Abend fahren wir nach Puerto Varas, einem sehr beliebten Urlaubsort etwa 20 km nördlich von Puerto Montt und campieren dort auf einem Parkplatz direkt am See. 

Puerto Vargas mit dem Vulkanen Osorno und Calbuco
Die nächsten Tage sind geprägt von mehreren Werkstatt- und Zahnarztbesuchen. Beide „Baustellen“ kommen langsam voran. Zwei Nächste verbringen wir - ohne Kotflügel, der zum Lackieren in der Werkstatt geblieben ist - auf einem Campingplatz am Rande des Nationalparks Alerces. Dort treffen wir Dave und Meryl aus England, die schon seit vielen Jahren mit ihrem selbstausgebauten Wohnmobil auf Tour sind. Dave ist passionierter Auto-Bastler und kann uns noch einige Tipps für unser Fahrzeug geben. 

Dave und Meryl mit ihrem Steyr-Puch
Am Freitag hat Elke ihre letzte Zahnarztbehandlung. Diesmal dauert es geschlagene drei Stunden! Nach der Hälfte bittet sie um eine kleine Pause, die auch der Arzt gut gebrauchen kann. Er kann und kann den 3. Wurzelkanal einfach nicht finden und vermutet, dass dieser verknöchert ist. Irgendwann ist es jedoch überstanden. Dr. Rosales hat seine Sache gut gemacht, die Zahnschmerzen sind nun endlich Vergangenheit! 

Den Nachmittag verbringen wir bei schönstem Sommerwetter auf der Isla Tengo vor Puerto Montt.  Kleine Fähren setzen die Passagiere für umgerechnet etwa 1,- € in kaum zehn Minuten zur Insel über. Leider haben wir kein Badezeug dabei, denn das Wasser ist hier in der geschützten, flachen Bucht gar nicht mal so kalt! Wir beobachten einige Insulaner dabei, wie sie getrocknetes Seegras schubkarrenweise nach Hause transportieren. Leider wissen wir nicht, wozu es benutzt wird. Vielleicht als Matratzenfüllung oder als Viehfutter?


Um 18 Uhr können wir dann endlich auch unser Auto aus der Werkstatt abholen. Wir machen uns gleich auf den Weg nach Chiloé, der größten Insel Chiles, etwa 60 km südwestlich von Puerto Montt.  

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