Donnerstag, 21. Januar 2016

25.-26.12.2015: Entlang der Magellanstraße nach Pali Aike

Am nächsten Tag geht es sauber und ausgeruht zum Nationalpark Pali Aike, etwa 100 km nördlich von Punta Arenas. Unterwegs passieren wir das „Geisterdorf“ San Gregorio, eine ehemals sehr reiche Estanzia direkt am Wasser, die aber vor etlichen Jahren aufgegeben wurde und nun mit verfallenem Charme interessante Fotomotive bietet. Ein wenig unheimlich ist es schon, zwischen diesen Ruinen herum zu laufen, als ob überall eine vielleicht unangenehme Überraschung lauern könnte. 



Am Ufer liegen außerdem zwei Schiffswracks, die hier vor langer Zeit gestrandet sind: Ein Motorschiff, die „Vapo Amadeo“, die von 1893 bis 1932  für einen Magnaten aus Punta Arenas im Dienst war, und ein ein großer Dreimaster, die „Barca Ambassador“, die 1869 in London gebaut wurde. Der große Segler hat einen sehr elegant geschwungenem Rumpf, von dem allerdings nur noch das „Gerippe“ übrig ist. 

Barca Ambassador

Motorschiff "Vapo Amadeo"
Im Nationalpark kommen erstmals unsere in Punta Arenas frisch erstandenen Jahreskarten für alle chilenischen Nationalparks zum Einsatz. Es macht den Eindruck, dass der Parkranger davon noch nicht gehört hat. Neugierig beäugt er sie, macht sich dann aber seine Notizen und lässt uns hinein. 
In dieser Region hat es vor Urzeiten gewaltige Vulkanausbrüche gegeben. Davon zeugen die in der Landschaft befindlichen Hügel. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich dabei um Vulkankegel, die Zeugnis abgeben von den Zeiten als es hier noch rauchte und die Erde mit Magna überdeckt wurde. Die ältesten Ausbrüche sollen vor etwa 50 Mio. Jahren stattgefunden haben, die letzten vor etwa 10.000-15.000 Jahren. Aktuell macht jedoch alles einen friedlichen - und ziemlich kalten! - Eindruck. Es bläst mal wieder ein frischer Wind, als wir uns auf markierten Wegen über erkaltete, sehr scharfkantige Lava zu zwei großen Vulkankratern machen. Die zu riesigen, bizarren Skulpturen geformten Gesteine der Kraterränder, die zudem in den unterschiedlichsten Schwarz-, Braun-, Grün- und Rottönen eingefärbt und zudem großflächig mit hellgrünen Flechten bewachsen sind, verbreiten eine seltsame düster-faszinierende Stimmung. Leider ist der Himmel mit sehr dichten Wolken verhangen, kein Sonnenstrahl lässt sich blicken.  Dadurch wirkt die ganze Szenerie noch trüber. Ehrfurchtsvoll stehen wir schließlich an den gewaltigen Kratern und blicken in deren riesige, steile Schlünder. 

Einer von vielen Vulkankegeln
Im Inneren des Volcano Diabolo



Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen, informellen Campingplatz im Park, hinter einer Schutzhütte ein wenig vor dem starken Wind geschützt. Erst am späteren Abend verziehen sich die Wolken und geben den Blick frei auf eine schönen Sonnenuntergang. 







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