Mittwoch, 30. Dezember 2015

20.-25.12.2015: An der Magellanstraße: Punta Arenas

Weiter geht es zur nächsten größeren Stadt, etwa 250 km über gute, asphaltierte Straßen. Eine Wohltat nach den vielen Schottenpisten im Nationalpark und drumherum! Punta Arenas ist die Hauptstadt der chilenischen Provinz Magellanes - und liegt dementsprechend auch direkt an der Magellanstraße. Sie hat rund 120.000 Einwohner, ist also für hiesige Verhältnisse eine richtige Großstadt. Im Rest der Region (allerdings incl. dem antarktischen Teil Chiles) kommen 0,1 Einwohner auf 1 qkm!

Punta Arenas
Dortmundfans weltweit
Wir kampieren hier für insgesamt vier Nächte auf einer Art Picknickgelände, etwa 20 km vor der Stadt. Und wir sind hier nicht allein. Fast jeden Abend stehen hier mindestens vier Wohnmobile, überwiegend aus Deutschland und der Schweiz. 


Man kommt schnell ins Gespräch und tauscht seine Reiseerfahrungen aus.

Erfahrungsaustausch  auf dem Parkplatz
Wir lassen hier endlich unsere Klimaanlage reparieren, die schon seit Beginn der Reise nicht funktioniert (das ist im Moment zwar nicht erforderlich, aber wir wollen irgendwann ja auch mal wieder in wärmere Regionen vordringen). Außerdem war die Servo-Flüssigkeit irgendwie heraus geschwappt und auf „Minimum“, auch das wurde gerichtet.

Hier in Chile ist auf jeden Fall „mehr Weihnachten“ als in Argentinien. Es ist mehr geschmückt und man hört in so ziemlich jedem Laden Weihnachtslieder. Allerdings nicht die bei uns üblichen Pop-Hits (wie „Driving home for christmas“), sondern hauptsächlich englisch-internationale Weihnachtsvolkslieder (Jingle bells, White Christmas, Feliz navidad, Little Drummerboy, etc.) in den unterschiedlichsten Interpretationsformen, von rockig, poppig bis jazzig oder auch extrem kitschig. Für Thomas jedenfalls genug, um froh zu sein, als die Festtage vorbei waren!

Weihnachsbaum in Punta Arenas
Am Heiligen Abend haben wir von einem Café aus mit der Familie skypen und so ein bisschen gemeinsam feiern können. Schön!

Nachdem wir nun schon gut eine Woche mangels Campingplatz ausschließlich „wild“ gecampt haben (hier gibt es auf fast 500 km keinen bewirtschafteten Campingplatz „mit Service“!), hatten wir das dringende Bedürfnis nach einer gründlichen Körpererinnerung. Wir gönnten uns daher zum Fest den Besuch des „Wellness-Centers“ des örtlichen Luxushotels. Der Eintritt war mit umgerechnet 30,- Euro pP zwar unverhältnismäßig hoch (wahrscheinlich will man Leute wie uns und Backpacker etc. abschrecken und erwartet hauptsächlich die Hotelgäste), der „Luxus“ war eher medium (der gute Wille war da, aber die Umsetzung teilweise wieder südamerikanisch-unperfekt), aber es hat unendlich gut getan, ausgiebig zu duschen, im warmen Wasser und im Whirlpool zu planschen und sogar die kleine Sauna zu besuchen. Derer gab es zwei, eine für Männlein und eine für Weiblein. Das Tauchbecken dort hatte normale Schwimmbadtemperatur (Dafür gab es im richtigen Schwimmbad „Warmbadetagwasser“). Und die Bänke waren nur zum Sitzen geeignet, weil zum Liegen zu schmal. Aber immerhin!

Ungewöhnlich war auch, dass die ganze Zeit über - wir waren etwa drei Stunden lang dort - eine Putzfrau unterwegs war, und im Schwimmbadbereich und auch auf den Gängen das Spritz- und Tropfwasser aufwischte. Es sollte wohl den hohe Hygienestandard verdeutlichen und vor dem Ausrutschen schützen. Wir empfanden dies allerdings eher als störend, da sie wirklich immer präsent war und im Schneckentempo vor sich hin feudelte.

Nach der persönlichen Grundreinigung ging es uns jedenfalls richtig gut, und wir beendeten den Tag mit dem Festmahl einer Pizza (in einer Pizzeria, die fast ausschließlich von ausländischen Touristen besucht war).

Wellness mit Aussicht


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